„Wenn du was sagst, gibt’s Ärger. Sag lieber nichts.“
So lernte ich es früh. Erst waren es Blicke. Dann Schweigen. Dann Ausschluss. Später kamen juristische Drohungen, digitales Stalking, institutionelles Gaslighting. Die Mechanismen verändern sich – der Effekt bleibt: Kontrolle. Einschüchterung. Auslöschung.
Identität & Innenwelt
Ich nenne mich „Rundfunkautist“. Ich bin neurodivergent – mit offener Autismusdiagnose, ADHS, PTBS, Depression und weiteren Diagnosen, die sich wie Stempel auf meiner Biografie ablagerten. Ich identifiziere mich als „Bordergender Fogboy“ (er/ihm/ens) und bin auf einer langen Selbstfindungsreise – irgendwo zwischen Fragmenten, Funkschatten und Frequenzrauschen.
Isolation & Systemkritik
Ich wurde jahrelang ausgeschlossen. Nicht weil ich bösartig war, sondern weil ich Grenzen zog. Weil ich Missstände benannte. Weil ich nicht mitspielte. Ein Ehrenamt in einem Medienprojekt, das zunächst Teilhabe versprach, wurde zur kafkaesken Abwärtsspirale aus Erschöpfung, Ideologie, Ignoranz und Machtmissbrauch. Kein Einzelfall – sondern systemisch.
Rückzug & Widerstand
Heute lebe ich zurückgezogen. Ich kämpfe um Zugang zu Reha, habe wenig Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Aber ich schreibe. Produziere Inhalte. Reflektiere öffentlich über Isolation, Neurodivergenz, Klassismus und digitalen Selbstschutz. Nicht aus Trotz. Sondern weil mein Schweigen niemandem hilft.
Gedankenfragmente
„Ich bin verwirrt. Ich kann nicht klar denken, und gleichzeitig irgendwie schon. Alles wirkt kafkaesk, das ganze Sein...“
Ich schreibe gegen das Verstummen. Gegen die Flucht ins Unsichtbare. Gegen ein System, das uns psychisch fertigmacht und dann die Verantwortung ablehnt. Ich will keine Aufmerksamkeit – ich will Aufmerksamkeit für das, was mit uns passiert.